Die Flussfahrtbranche geht zuversichtlich in die Zukunft, braucht aber Rahmenbedingungen, die ihre Lösungen zulässt.

Our Position on the Recovery after Corona (Deutscher Bundestag, 21. Sept 2022)

(Source: Auszug aus der Flusskreuzfahrtstudie der IG River Cruise veröffentlicht am 15 September 2022)

Die Fluss-Kreuzfahrtbranche verblieb ein weiteres Jahr im Bann der Corona-Krise, vermochte aber dem zweiten Pandemiejahr in Folge verhalten zu trotzen. Das Jahr 2022 sieht einen starken Zuwachs an Passagieren jedoch bereiten Infrastrukturdefizite, die sich aufgrund des Wassermangels ergeben, massive Probleme.

Der Saisonstart 2021 musste weit nach hinten verschoben werden. So waren zu Beginn nur Reisen innerhalb Deutschlands möglich. Die italienischen und französischen Märkte öffneten nach langer Lockdownphase erst im Juni 2021.

Überseepassagiere aus Nordamerika, die in normalen Jahren rund 50% des Passagieraufkommens ausmachen, fanden sehr spät und nur in geringer Zahl den Weg nach Europa. Dies änderte sich drastisch in 2022, wo mit dem Fall der Test und Impfpflichten in vielen Ländern Amerikanische Gäste wieder nach Europa reisen konnten und daher Buchungen nicht mehr storniert wurden.

Aussagekräftige Vergleichszahlen konnten vorwiegend für den deutschen Reisemarkt erhoben werden. Drei- bis vier Tagesfahrten waren auf deutschen Flüssen bei vielen Anbietern der Nachfragerenner.



2021 sah eine 63 % Steigerung der Passagierzahlen im Vergleich zu 2020, jedoch wird die Branche erst in den Jahren 2023 zu den Belegungszahlen von 2019 zurückkehren.

Die Konzentration auf eine Streckenführung innerhalb von Landesgrenzen hatte zur Folge, dass auch kleinere Häfen, die sonst seltener angelaufen werden, öfter berücksichtigt wurden.

Mit einem Zuwachs um 62,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 182.844 Passagiere im Jahr 2021 zeigte sich eine positive Tendenz der in Deutschland verkauften Reisen.



Nur ein Drittel der 541.000 Deutschen Touristen, die im Jahr 2019 eine Flusskreuzfahrt buchten, wurden in 2021 willkommen geheißen. Das Jahr 2023 verspricht ähnliche Zahlen wie in 2019.

Im Zweijahresvergleich lag Deutschland, der größte europäische Markt, bei etwa einem Drittel des Volumens des Jahres 2019 (541.133 Passagiere). In der Branche werden für die Folgejahre weiter erhebliche Steigerungsraten und innerhalb von zwei Jahren das Erreichen des Vor-Corona-Niveaus erwartet.

Die Saison 2022 hat sich gut entwickelt. Zwölf neue Schiffe wurden von den Mitgliedern der IG River Cruise in Dienst gestellt.



Eine Studie im Auftrag der IG River Cruise zeichnet ein positives Bild im Vertrauen der Branche in die Zukunft. Es wurde in Neubauten investiert und in neue Technologien der Nachhaltigkeit.

Die Passagierzahlen haben sich im Vergleich zu 2021 erhöht, sind aber bei vielen Anbietern noch weit unter dem Vor-Corona-Niveau.

Der Zuwachs an internationalen Gästen ist steigend, da die erleichterten Einreisebestimmungen sich positiv auf die Reiselust auswirken.

Die Niedrigwasser-Situation hatte leider zur Folge, dass mehrere Anbieter, die Reisen stornieren mussten oder mit erheblichem finanziellem Aufwand die Reisen via Bus, Bahn und Hotel weiterführen mussten. Dies hätte mit der nötigen Infrastruktur-Investition verhindert werden können (siehe European Barge Union EBU Press Release).

Im Ganzen sieht die Branche vertrauensvoll in die Zukunft, rechnet mit starkem Zuwachs, ist aber auch gewillt, weiter in die Infrastruktur zu investieren.

Sascha

Sascha writes freelance for TraLib and is mainly focused at treaties published by the European Union. In his freetime he is engaged in studies about Environmental Law and the way those can be practically applied.

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